Eine Einrad fahrende Meute von Kindern, die im Neubaugebiet um die Kurven rauschten – das war der Beginn des Zirkus Abbracci. Die ersten Einräder stammten aus dem Keller einer Familie, deren Eltern in ihren jungen Jahren in der Jonglierszene mitgemischt hatten. In der Zwischenzeit jedoch hatten Beruf und Familie den Zirkusaktivitäten ein Ende gesetzt. Dass es nur eine Pause wurde, das hatte mit den Einrad-Mädels zu tun, die jetzt die Gerätschaften der Eltern für sich entdeckten.

Von der Energie der Kinder ließen sich die Eltern gerne anstecken und überlegten, wie sie dem Zirkustreiben eine Heimat geben könnten. Es entstand die Idee, eine Zirkusgruppe anzubieten. Über den Freundeskreis der Richard-von-Weizsäcker-Schule Öhringen, zu dem ein Kontakt bestand, gelang es unkompliziert eine Übungsstätte zu bekommen. Schnell wurde die Idee unter den Kindern weitergereicht, und so waren schon beim ersten Mal über zwanzig Kinder da, die Lust auf Zirkus hatten.

Ein weiteres Elternpaar ließ sich begeistern, so dass ab Herbst 2004 vier erwachsene TrainerInnen einmal im Monat gemeinsam mit den Kindern erste Zirkuserfahrungen sammelten. Im Sommer 2005 war unser Premierenauftritt beim Schulfest der Hungerfeld(grund)schule. Mit Begeisterung präsentierten wir unser Programm, ließen uns von den technischen Schwierigkeiten nicht aus der Bahn werfen und waren danach einfach nur glücklich.

Viele neue Kinder wollten nun mitmachen und durften dies auch, denn ein Halten gab es nicht mehr.

Drei Jahre lang blieb es bei der monatlichen Trainingsgruppe, die es ja auch heute noch gibt. Der Wunsch unserer Artisten ihr Hobby zu intensivieren und das Interesse der Erwachsenen, dem Treiben einen stabileren Rahmen zu geben, brachten dann 2008 zwei wichtige Veränderungen. Zum einen wurde eine wöchentliche Trainingsgruppe eingerichtet, zum anderen gründeten wir unseren Verein: den Kinder-, Jugend- und Familienzirkus Abbracci e.V.

entstand bereits im ersten Zirkusjahr. Er hat italienische Ursprünge und bedeutet Umarmung. Kann es ein schöneres Motto für einen Zirkus geben? Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass eine italienische Kekssorte nicht unwesentlich zu unserer Namensfindung beigetragen hat.

Was uns in besonderer Weise charakterisiert ist unser Anliegen, Raum zu bieten für Menschen unterschiedlichen Alters. Dies hat viel mit unserer Entstehungsgeschichte als Elterninitiative zu tun. Wir erleben es als bereichernd, einen Teil der eigenen Freizeit mit der Familie zu verbringen, und dies nicht vor dem Fernsehgerät. Auch bei uns können Kinder alleine teilnehmen. Und auch wir sind froh, wenn Eltern sich unterstützend einbringen. Aber bei uns ist es eben auch möglich, dass Kinder gemeinsam mit ihren Eltern in der Manege stehen, gemeinsam aufgeregt sind und sich zusammen nach der Show den Applaus des Publikums abholen.